Seit Ende der Neunziger Jahre sind wir als Bierbären dabei – bekannt, verschrien und mit Überraschungen, Geschenken und sogar Live-Auftritten am Start. Fast jedes Jahr mit neuen Namen und Teammitgliedern erzielten wir Achtungserfolge auf dem Platz und am Tresen, und sympathisierten uns in die Herzen aller Veranstalter und der meisten anwesenden Teams, die nach und nach auch ganz komische Namen bekommen hatten …

Und 2009 war es soweit, die Stadt Warin versank im Regen und mit ihr alle Rasenplätze. Zum Turnierstart trat nur eine Mannschaft an: wir (damals Schnauzberrys). Die Urkunde mit Platz 1 hängt in unserem Schrein im Dritten Ohr. Diesen Sieg wird uns niemand nehmen können. Das beste daran: ein Jahr später reisten wir als Titelverteidiger (TV Bierbären) an und wurden vielleicht nicht Letzter.

A pro pos vielleicht: Vielleicht hatten wir einfach alles erreicht, vielleicht waren wir zu alt oder wir haben uns bewussst oder unbewusst zwei Jahre lang auf unser Comeback vorbereitet. Jedenfalls waren wir 2013 nach zweijähriger Pause wieder da. Größer und besser denn je, zum Teil verheiratet, zum Teil mit Kindern, zum Teil nüchtern.

Ein Abschlussbericht mit Bildern:

Die Idee mit Männer- und Frauenteam inkl. Nachwuchs anzureisen entstand vor ziemlich genau einem Jahr. Die sportive Qualifikation für ein Volleyballturnier (auch wenn es nur zum Spaß gewesen ist) war unterschiedlich ausgeprägt, was die Begeisterung aber überhaupt nicht schmälerte.

Die Herren sind zwar in ihrer Volleyball-Karriere nie Trainingsweltmeister gewesen, die Frauen ließen aber Taten folgen. Sie spielten plötzlich und den ganzen Sommer lang wöchentlich auf den Beachplätzen der Stadt, die Jungs kamen nach und nach dazu. Was folgte war die Buchung einer Trainingshalle (ein Wort, dass viele von uns Männern zuvor gar nicht kannten) für die folgenden zwei Semester.

Kurz vor dem Turnier ehöhten wir das Trainingspensum sogar auf zwei Einheiten pro Woche. Auch mit Spaß, auch mit Bier, aber vor allem mit einer spielerischen Entwicklung, für die es keine gerechte Beschreibung gibt.

Dank guter Verbindungen zum Dritten Ohr (siehe oben), der Braumeister Selektion und – natürlich der keksbox – konnten wir mit Sponsoren und damit nicht nur einer besonders schicken Kleidung, sondern auch mit Gastgeschenken bzw. Gastgetränken für die gegnerischen Mannschaften aufwarten. Zur Seitenwahl und den Wünschen zu einem fairen Spiel (blargh!) gab es von uns sechs Bier der Braumeister Selektion (lecker!). Statt Wimpel sozusagen. Kann sein, dass uns das auch den einen oder anderen Spiel- oder weiteren Sympathiepunkt gesichert hat …

Dabei ist alles!

Die Frauen, als ‚deine mudda‘ angereist, spielten sich bei der ersten Teilnahme auf einen glücksbringenden siebten Platz (ich weiß nicht mehr, wie viele Teams es gab) und irritierten ihre Gegnerinnen mit einer ‚unkonventionellen Spielweise‘. Die gegnerischen Teams versuchten unsere Mädels mit albernen Schlachtrufen aus dem Takt zu bringen. So oder so, es war vielleicht nicht das attraktivste Spiel, aber die mit Abstand attraktivste Mann- bzw. Frauschaft in der 30 jährigen Turniergeschichte.

Die Herren (mit 17 weiteren teilnehmenden Mannschaft im Turnier) starteten als ‚papa bär‘ und wie so oft gegen den späteren Turniersieger. Das Resultat: beachtliche 22 Punkte in zwei Sätzen. Damit war auch eine neue Regel geboren.

Zehn! Zehn! Zehn!

Der sogenannte Bierball erlaubt ab sofort die Einnahme eines kalten Hopfen-und-Malz-Getränkes nach dem Spiel ab zehn erreichten Punkten pro Satz. Man muss ja Ziele haben. Es folgte eine Demütigung gegen Atletico Madrid Rudow zu unseren Ungunsten (ohne verdientes Bier) und schließlich zwei klare Siege gegen die Gastgeber aus Warin. Okay, nur gegen die Fußballer. Aber immerhin war es die Qualifikation zum erreichen der Plätze 9 bis 12.

Auch wenn es am Ende ’nur‘ für diesen 12. Platz reichen sollte, brachten wir die Gegner inkl. des Rekordmeisters aus Warin ganz schön ins schwitzen und hatten uns die abschließende Party mehr als verdient.

Es war für uns ein großartiges Familienfest und die Planungen für das nächste Jahr mit mehr Teams, mehr Männern, mehr Frauen, mehr Kindern laufen auf Hochtouren. Natürlich wieder ohne Megafon.

Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren, Fans, den Mit- und Gegenspielern, meiner Oma und verneigen uns vorfreudig sowie vordergründig bei Liane, Christian, Antje, Ilona und Co. für die Organisation, für das gute Essen und sogar ein bisschen für das musikalische Abendprogramm am Freitag und Samstag. Und wie? Erstens mit Recht, und zweitens mit einem Six Pack.

Danke und Prost!

Mehr Fotos gibt es übrigens hier.